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"Reworld "

 

 

Die Erde ist unbewohnbar geworden. Die Menschheit muss die Erde verlassen und auf dem Planeten Eurybia, der erdähnliche Verhältnisse hat, eine neue Welt aufbauen. Das Cover zeigt eine Frau, wie sie in einem Raumschiff durch das Fenster zur Erde zurückblickt und sieht, wie viele Raumschiffe von der Erde aus zur neuen Welt aufbrechen.

Jeder Spieler ist ein Admiral, der das Kommando über eine Raumschiffflotte hat. Er hat die Aufgabe auf Eurybia bewohnbare Städte aufzubauen, damit später die Bevölkerungsflotte bei ihrem Eintreffen auf Eurybia sich problemlos einrichten kann. Außerdem muss ein Verteidigungsnetz aufgebaut werden, um gegen feindliche Angriffe von Aliens gerüstet zu sein. Das Spiel läuft in zwei Kapitel ab. Das erste Kapitel ist das Beladen des Raumschiffes auf der Erde. Das zweite Kapitel ist das Entladen auf Eurybia und der Aufbau von 5 Städten.

Im ersten Kapitel legen die Spieler fest, welche Module sie in das Raumschiff mitnehmen und in welcher Reihenfolge die Module in das Raumschiff beladen werden. Jedes Modul wird in einen von 5 Frachtbereichen eingeladen. Es gibt folgende Module: Terrabots, Satelliten, Shuttles und Bautrupps.

Terrabots werden benötigt, um Städte zu gründen.

Mit Bautrupps werden Städte aufgebaut (nachdem sie gegründet wurden).

Shuttles werden benötigt, um die Bautrupps in die Städte zu bringen.

Satelliten bringen sofort Punkte, je nachdem wie weit der Baufortschritt vorangekommen ist. Je früher die Satelliten erscheinen desto weniger Punkte gibt es.

Die Reihenfolge des Beladens ist äußerst wichtig. Denn was zuletzt beladen wird, muss als erstes ausgeladen und verarbeitet werden. Wird z.B. ein Bautrupp als letztes Modul beladen, so kann er gar nicht genutzt werden, denn es ist noch keine Stadt gegründet und kein Shuttle vorrätig, mit dem der Bautrupp zu einer Stadt gebracht wird. Deshalb muss der Bautrupp ausscheiden.
Die Satelliten und die Bautrupps sollten deshalb sehr frühzeitig beladen werden und die Shuttles und Terrabots erst später. Wenn man aber zu lange wartet, hat ein Mitspieler sie vorher weggeschnappt.

Satelliten und Shuttles können alternativ auch genutzt werden, um ein Verteidigungsnetz aufzubauen.

Bevölkerungsschiffe: Während die Admirale (Spieler) die Besiedelung vorantreiben, nähert sich die Bevölkerungsflotte. Jedes Bevölkerungsschiff hat eine Bedingung. Wer diese Bedingung als Erster erfüllt, erhält das Schiff und dessen Punkte.

Der Spielplan

Spielmaterial

 

Die zwei Abschnitte (Kapitel) im Spielablauf

In Kapitel 1 wird das Raumschiff mit den Modulen beladen. Hierbei ist besonders auf die Reihenfolge des Einlagerns zu achten. Am Anfang einer Modulreihe sollen die Module eingeladen werden, die man danach bei dem Aufbau der Städte zuletzt benötigt. Am Ende der Modulreihe sollen die Module eingeladen werden, die man beim Aufbau der Städte zuerst benötigt.

 

Im Kapitel 2 werden die Module einzeln ausgeladen und sofort für den Aufbau der 5 Städte, einer Verteidigungsreihe, einer Shuttle Reihe und einer Satellitenreihe benützt.

Verwendung der Module

Aufbau der Städte und Bedeutung der Bevölkerungsschiffe

 

Siegpunkte
Siegpunkte erhält man während des Aufbaus der Städte durch die Satelliten, für den Baufortschritt und am Spielende für die größten Städte je Klimazone und für die beste Verteidigungsreihe.

 

Schachtelunterseite

 

 

Charakteristik

• Anzahl Spieler:
• Spielalter:
• Spieldauer:
• Art des Spiels:
• Glück/Taktik:
• Illustration:
• Spieleautoren:
• Redaktion/Layout:
• Spielanleitung:
• Verlag:
• Vertrieb:
• Erscheinung
• Internet:
2-4
ab 12 Jahren
90 Minuten
Kennerspiel (erfahrene Spieler)
20% Glück – 80% Taktik und Strategie
Michael Menzel
Wolfgang Kramer und Michael Kiesling
Viktor Kobilke
Viktor Kobilke
eggertspiele GmbH & Co. KG
Pegasus Spiele GmbH
Oktober 2017
www.eggertspiele.de – www.pegasus.de

 

Hintergrundinformationen zur Besiedelung eines fremden Planeten

Die Geburt des Universums

Das Weltall hat die Menschheit seit jeher fasziniert. Obwohl wir heute sehr viel mehr über unser Universum wissen, ist uns das weitaus Meiste noch unbekannt. Unser Universum ist riesengroß und einerseits genau berechenbar, wie sonst wäre es uns möglich, mit einer Sonde auf einem Kometen zu landen. Andererseits steckt es voller geheimnisvoller Rätsel:

- Warum gibt es etwas und nicht nichts?
- Was sind Schwarze Löcher?
- Was ist Schwarze Materie ?
- Was ist Schwarze Energie?
- Was hat den Urknall ausgelöst und was war davor?
- Woher kommen wir und warum sind wir hier? Usw. usw.

Bereits 500 v. Chr. sagte Socrates: „Die Menschheit muss sich über die Erde erheben – zum Gipfel der Atmosphäre und darüber hinaus – denn nur so werden wir die Welt völlig verstehen, in der wir leben.“

Ptolemäus (100-168) war der Erste, der ein umfassendes Modell des Universums mit der Erde im Mittelpunkt schuf. Man ging davon aus, dass das Universum statisch ist und seit jeher so bestanden hat und in Zukunft auch so bleiben wird. Dieses Weltbild galt bis ins 15. Jahrhundert. Nikolas Kopernikus (1473-1543) setzte die Sonne in den Mittelpunkt des Universums. Johannes Kepler (1571-1616) erkannte, dass die Erde und die Planeten nicht kreisförmig sondern als Ellipsen ihre Bahnen um die Sonne zogen. Galileo Galilei (1564-1642) baute einfache Teleskope, mit denen er die Sterne und unsere Nachbarplaneten genauer beobachten konnte. Er entdeckte, dass Jupiter Monde hatte, die ihn umkreisten. Er führte Berechnungen durch und legte Beweise vor, dass das Modell des Ptolemäus, an das die Kirche und die meisten Menschen immer noch glaubten, falsch und stattdessen das Modell des Kopernikus mit der Sonne als Mittelpunkt richtig sei. Außerdem ging man allgemein davon aus, dass das Weltall seit jeher in unveränderter Form bestanden hat. Was man nach wie vor nicht wusste, war, welche Kraft die Planeten auf ihren Bahnen hielt.

Erst Isaac Newton (1643-1727) entdeckte diese Kraft: die Gravitation. Mit seinen Formeln ließen sich Keplers elliptische Umlaufbahnen exakt beschrieben. Er wies nach, dass dies für alle Himmelskörper gilt. Ausgehend von seinen Bewegungsgesetzen sind die Himmelskörper ständig in Bewegung und werden durch die Schwerkraft in ihren Bahnen gehalten. Newton kam zu der Auffassung, dass das Universum keine Grenzen hat. Für ihn war es endlos in Raum und Zeit. Sein Modell eines unendlichen, ewigen Universums setzte sich allgemein durch. Dieses Modell galt 200 Jahre als richtig.

Edwin Powell Hubble (1889-1953) entdeckte 1929, dass unser Weltall expandiert. Ähnlich wie beim Aufblasen eines Luftballons seine Oberflächenpunkte strebt auch im Weltall alles auseinander. Albert Einstein (1879-1955) war es, der mit seinen revolutionären Theorien die Physik und unser Bild vom Universum nachhaltig veränderte. Seine Formeln bestätigten, dass das Universum nicht statisch ist, sondern dynamisch auseinanderstrebt. Ein katholischer Priester, Abbe? Georges Lemaitre, befasste sich mit Einsteins Theorien und hatte die Idee, wenn alles auseinanderstrebt, dann muss es gestern kleiner gewesen sein als heute und vorgestern noch kleiner usw. Also müsste unser Universum einen Ausgangspunkt haben und dieser sei der Schöpfungsakt Gottes gewesen. Die katholische Kirche jubelte. Aber kein Wissenschaftler glaubte an diesen Urknall, bis sich Einstein, Hubble und Lemaitre am Mount-Wilson-Observatorium trafen. Lemaitre legte mit den Formeln von Einstein Schritt für Schritt dar, dass unser Universum vor etwa 14 Milliarden Jahren seinen Anfang nahm. Einstein war beeindruckt und akzeptierte die Theorie und mit ihm andere bedeutende Wissenschaftler. Es gab aber auch namhafte Wissenschaftler, die diese Theorie ablehnten und dies auch begründeten. Aber mit immer besseren Teleskopen konnte man immer tiefer in den Weltraum blicken. Alle weiteren Beobachtungen und Erkenntnisse bestätigten die Urknalltheorie.

Heute geht die Physik von zwei grundlegenden Teiltheorien aus:
- Der Allgemeinen Relativitätstheorie und
- Der Quantentheorie

Beides sind Errungenschaften der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Die Allgemeine Relativitätstheorie beschreibt die Schwerkraft und den Aufbau des Universums im Großen, d.h. von einem Kilometer bis hin zu einer Größenordnung von einer 1 mit 24 Nullen Kilometern. Dies ist aktuell die Größe des beobachtbaren Weltraums in Kilometern.
Die Quantenmechanik dagegen beschäftigt sich mit Erscheinungen in Bereichen von außerordentlich geringer Ausdehnung wie etwa einem millionstel-millionstel Zentimeter.

Die Allgemeine Relativitätstheorie bestätigt die Urknalltheorie. Heute geht man allgemein davon aus, dass die Geburtsstunde unseres Universums vor etwa 13,8 Milliarden Jahren war. Erst ab diesem Zeitpunkt existierte die Zeit und der Raum.

In der Urknalltheorie wird nicht der eigentliche Urknall beschrieben, sondern das frühe Universum in seiner zeitlichen Entwicklung nach dem Urknall. Der „Urknall“ bezeichnet keine Explosion in einem bestehenden Raum, sondern die gemeinsame Entstehung von Materie, Raum und Zeit aus einer ursprünglichen Singularität.

Als Singularität bezeichnet man in Physik und Astronomie Zustände, bei denen die betrachteten Raumzeiten (u. a. deren Metrik) in einem einzigen Punkt oder einer komplizierteren Mannigfaltigkeit nicht mehr definiert werden können. Ganz einfach ausgedrückt, geht eine Singularität von einer Nichtexistenz von Raum und Zeit aus. Dies ist ein Zustand den der Mensch nicht erfassen, geschweige denn bildlich beschreiben kann ( mathematisch geht es teilweise schon!) .

Alle diese Überlegungen stellen den heutigen Wissensstand dar.

Quellen:
Stephen Hawkings Universum von David Filkin, Heyne Verlag, 10. Auflage 2000 Eine kurze Geschichte der Zeit von Stephen Hawking, rororo, 13. Auflage Mai, 2017

 

Die Besiedelung eines fremden Planeten

Am 14.10.2016 schreibt Spiegel Online: „Das All hat zehnmal so viele Galaxien wie gedacht. Zu diesem Schluss kommen Astronomen nach der Analyse von Aufnahmen des "Hubble"-Weltraumteleskops und anderen Beobachtungen. Der überwältigende Teil der Galaxien ist demnach mit heutigen Instrumenten gar nicht zu sehen, wie das europäische "Hubble"-Informationszentrum am Donnerstag in Garching bei München mitteilte.“ Bereits in den Neunzigerjahren wurde die Zahl der Galaxien im beobachtbaren Universum auf etwa 100 Milliarden geschätzt.

In unserer Galaxie gibt es über 100 Milliarden Sonnensysteme. Wenn jedes Sonnensystem nur einen Planeten hat, haben wir bereits 100 Milliarden Planeten. Die Entdeckung der vielen extrasolaren Planeten (= Planeten außerhalb unseres Sonnensystems) im vergangenen Jahrzehnt hat gezeigt, dass sich erdähnliche Planeten in etwa 30 Lichtjahren Abstand voneinander befinden sollten. Nach heutigem Stand der Technik könnten autonome Raumarchen mit Fusionsantrieb innerhalb von etwa 300 Jahren zu solchen Planeten fliegen. ¹

In absehbarer Zeit ist eine derartige Besiedlung eines extrasolaren Planeten nicht machbar. Deshalb bleibt für uns nur unser Sonnensystem übrig. Am geeignetsten wäre der Mars für eine solche Besiedelung.

Terraforming Mars

Der Mars ist heute ein trockener, öder Planet. Das war nicht immer so. Vor 3,8-3,5 Milliarden Jahren war er warm und hatte flüssiges Wasser auf seiner Oberfläche. Die Atmosphäre war stark CO²-haltig und der Druck betrug 0,1- 20 bar. Flüssiges Wasser muss es bis vor etwa 1,8 Milliarden Jahren gegeben haben.

Leider hat der Mars nur 11% der Masse der Erde und 38% seiner Gravitation auf der Oberfläche. Wegen seiner geringen Größe ist er ausgekühlt und hat keinen heißen Kern und somit kein Magnetfeld wie die Erde, das ihn schützt. Der Sonnenwind, bestehend aus Protonen, konnte daher ungehindert auf seine frühere Atmosphäre einschlagen und sie ionisieren. Wegen des fehlenden Magnetfeldes und des schwächeren Gravitationsfeldes verlor er ständig geringe Teile seiner Atmosphäre, sodass er heute einen Druck von nur noch 7 Millibar hat, also weniger als 1/100 der Erdatmosphäre. Teile des Wassers verdunsteten und der größte Teil versickerte in tiefere Schichten. Die fehlende CO²-Atmosphäre ließ die Oberfläche auskühlen. Die Oberflächentemperaturen betragen heute im Mittel -60°C, weshalb das Wasser in tieferen Schichten gefroren ist.

Ließe sich die Atmosphäre zurückgewinnen und aus dem gefrorenen Eis wieder große Seen und Meere schaffen und eine Erwärmung des Planeten durchführen? Es gibt eine Reihe von Veröffentlichungen, die zeigen, dass das im Prinzip geht. Mit geeigneten Maßnahmen würde nach 100 Jahren die Oberflächentemperatur des Mars von -60°C auf -40°C steigen. Nach etwa 600 Jahren hätte man eine Oberflächentemperatur von etwa +20°C. Das gefrorene Wasser würde sich verflüssigen und Seen und Meere bilden. Der Mars wäre also nach 600 Jahren wieder warm und feucht wie früher. Auf einem solchen Planeten könnte man bereits mit üblicher Straßenkleidung umhergehen, versorgt durch ein O² Atemsystem auf dem Rücken. Wegen der geringen Schwerkraft des Mars von etwa einem Drittel der Erde stellten diese jedoch keine allzu große Bürde dar.

Wenn man Algen auf den Mars brächte, die beliebig hohe CO²-Konzentration vertragen, könnte mit sinkender CO²-Konzentration auch Pflanzen den Mars besiedeln. Die Photosynthese-Effizienz von Pflanzen ist jedoch extrem gering, weshalb die ausreichende Umwandlung von CO² in Sauerstoff mehr als 1 Million Jahre dauern würde. In dieser Zeit könnten aber bereits Insekten, Würmer und andere niedrige Lebewesen mit hoher CO²-Toleranz den Mars bevölkern, bis irgendwann vielleicht auch der Mensch dort frei leben könnte. ²
Wir sollten deshalb sorgsam mit unserer Erde umgehen, damit die Menschheit noch sehr lange auf ihr leben kann.

Quelle:
Im schwarzen Loch ist der Teufel los von Ulrich Walter (Astronaut und Physiker),
Verlag: Komplett Media, 6. Auflage 2017.
¹) Seite: 161
²) Seite: 227 ff

 

01.09.2017

Wolfgang Kramer

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